Institutionelles Schutzkonzept

zur Prävention sexualisierter Gewalt gegenüber Schutzbefohlenen
der Pfarrei St. Marien Linz an Rhein und Höhe

Link zur PDF Datei des Institutionellen Schutzkonzeptes

Das Institutionelle Schutzkonzept in der Pfarrei St. Marien Linz an Rhein und Höhe

„Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte…“ (Mt 18, 2)
Kinder und Jugendlichen auf dem Weg zu einem gelingenden Leben zu begleiten, ist auf der
Grundlage der frohen Botschaft Jesu ebenso eine wichtige Aufgabe der Kirche, wie
erwachsenen Schutzbefohlenen einen geschützten und sicheren Lebensraum zu bieten.
Das vergangene Jahrzehnt und die aktuellen Aufarbeitungsprozesse in den einzelnen
Bistümern führen sowohl der Kirche als auch der ganzen Gesellschaft bedauerlicherweise
sehr deutlich und schmerzlich vor Augen, dass zu schützende Menschen keinen Schutz
erfuhren und dass viel zu oft weggeschaut wurde. Kinder und Jugendliche, die zur
Entwicklung eine geschützte Umgebung benötigen, wurden Opfer von Übergriffen und
sexualisierter Gewalt, die nur schwer zu verarbeiten sind. Viele leiden ihr ganzes Leben an
dieser Gewalt.
Damit Kinder, Jugendliche und Schutzbefohlene Erwachsene in Zukunft dieses schreckliche
Schicksal nicht mehr erleiden müssen, sondern sich auf einer anderen Basis gegen Übergriffe
wehren können, wie eigene Rechte einfordern können, hat eine Arbeitsgruppe das
Institutionelle Schutzkonzept für die Pfarrei St. Marien Linz an Rhein und Höhe entwickelt.
Mit diesem soll eine Sensibilität geschaffen werden, dass die genannten Gruppen nach
Möglichkeit umfassend vor Übergriffen aller Art, ganz besonders vor sexualisierter Gewalt,
bewahrt bleiben.
Mithilfe einer Kultur der Achtsamkeit sollen alle, die im kirchlichen Umfeld tätig sind, für das
Thema der sexualisierten Gewalt sensibilisiert werden, sie sollen angeleitet werden,
Grenzverletzungen wahrzunehmen und im Fall einer auftretenden Thematik adäquat zu
reagieren.
Darüber hinaus zeigt das Schutzkonzept Möglichkeiten auf, wie Betroffene Hilfestellung und
Unterstützung erfahren können.
Ich danke an dieser Stelle besonders der Arbeitsgruppe für das Erstellen des Institutionellen
Schutzkonzeptes in der Pfarrei St. Marien Linz an Rhein und Höhe. Dadurch ist ein wichtiger
Baustein der Präventionsarbeit vor Ort entstanden.

Kultur der Achtsamkeit

Die Erstellung eines Institutionellen Schutzkonzeptes für unsere Pfarrei St. Marien Linz an
Rhein und Höhe dient dem Ziel, dort, wo Kirche in ihren Gemeinschaften und Gruppen lebt,
eine Kultur der Achtsamkeit aufzubauen und abzusichern.
Jedes Handeln für und mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Schutzbefohlenen soll
eine Haltung der Klarheit und sozialen Werteorientierung widerspiegeln.
Auf der Präventionsseite des Bistums Trier (www.prävention.bistum-trier.de) wird es so
ausgedrückt: „Basierend auf der Grundhaltung von Wertschätzung und Respekt, erfordert
diese Kultur neben einem bewussten und reflektierten Umgang mit sich selbst auch einen
behutsamen und wertschätzenden Umgang mit den Mitarbeitenden und den schutz- oder
hilfebedürftigen Menschen.“
Diese Grundhaltungen gilt es einzuüben, zu verteidigen und einzufordern, sowie ein Klima zu
schaffen, in dem sich alle trauen dürfen, ihre persönlichen Grenzen zu benennen.
Dazu braucht es klare Regeln, wie Grenzverletzungen zu vermeiden sind bzw. wie dort, wo sie
geschehen, damit umzugehen ist. Ebenso braucht es verlässliche und sensible haupt- und
ehrenamtliche Mitarbeiterinnen, die vertrauenswürdige Ansprechpartnerinnen vor Ort
sind.

Der Weg zum Institutionellen Schutzkonzept

Die Pfarrei St. Marien Linz an Rhein und Höhe distanziert sich ausdrücklich von Fällen
sexualisierter Gewalt, die von Personen aus der Katholischen Kirche an Kindern, Jugendlichen
und schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen verübt wurden.
Sie möchte besonders interaktive Faktoren genau in den Blick nehmen, die Missbrauch
begünstigen können. (z.B.: Vier-Augen-Situationen, Exklusivangebote, „Grooming“ über das
Internet)
Deshalb haben wir den Auftrag des Bistums angenommen, auf der Grundlage der
Rahmenordnung „Prävention gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen und schutz- oder
hilfebedürftigen Erwachsenen“ der deutschen Bischofskonferenz und den
Ausführungsbestimmungen zur Prävention des Bistums Trier ein Institutionelles
Schutzkonzept für die Pfarrei St. Marien Linz an Rhein und Höhe als zentrales Instrument der
Prävention und Intervention zu entwickeln. Damit soll Kirche bei uns vor Ort als Lebensraum
erfahrbar gemacht werden, in dem Glaube trägt, Entwicklung gefördert wird und Klarheit vor
der Vermeidung von Ärger und Konflikten, sowie vor „Falsch-positiv“-Vermutungen im
Umgang mit Verdachtsfällen schützt.
Anfang des Jahres 2023 begann auf Initiative des leitenden Pfarrers Lothar Anhalt in der
Pfarrei St. Marien Linz an Rhein und Höhe die konkrete Arbeit zur Erstellung eines
Institutionellen Schutzkonzeptes (ISK) mit der Bildung einer Arbeitsgruppe, die das ISK
erarbeitet hat.

Link zur PDF Datei des Institutionellen Schutzkonzeptes