Ostergruß

Liebe Mitchristen in unserer Pfarreiengemeinschaft!

 

Stellen Sie sich vor, es ist Fastenzeit und Sie wissen nicht, wann sie endet… Nein, ich glaube keiner von uns hätte sich das vorstellen können, was wir derzeit, ausgelöst durch die Coronakrise, erleben und durchleben. Krisenzeiten hat jeder von uns in seinem persönlichen Leben schon einmal erfahren, doch diese Krise ist eine andere, weil sie jeden, die Menschheit insgesamt betrifft und gleichzeitig bedrückt. Distanz halten wird auf andere Weise zu einem Zeichen Nähe zu zeigen. Frühling, der eigentlich nach draußen lockt, zwingt uns drinnen zu bleiben. Gottesdienste in Kirchen, die gerade und besonders in Notzeiten besucht werden, bleiben leer – müssen leer bleiben.

Es gibt, so schreibt der Zukunftsforscher Matthias Horx, „historische Momente, Tiefenkrisen, in denen die Zukunft ihre Richtung ändert.“ Ein solcher Moment sagt er, sei jetzt.

In der Tat – und das nehmen wir auch so wahr.

In einer stillgelegten und gleichzeitig angstbesetzten Corona-Welt drängt sich unweigerlich die Frage auf: Welche Gesellschaft wollen wir künftig sein? Und da zeigt sich – neben unschönen Hamsterkäufen – dass auch eine neue Solidarität wächst, die sich darin zeigt, neben den Bedürfnissen seiner selbst, auch die seiner Mitmenschen neu zu sehen und zu achten. Man kommt sich gerade jetzt auch über die Distanz oft näher als es bisher der Fall war. Alte Kontakte werden aufgefrischt, Telefonate mit Tiefe und Seele geführt, eine neue Wertschätzung gegenüber dem, was bisher selbstverständlich schien ist erwachsen und vielleicht darf und durfte auch der Zugang zu Glaube und Religion neu erwachsen.

Diesen Keim der Hoffnung, hat Jesus in seinem krisenhaften Tod und in seiner Auferstehung zu neuem Leben in die Welt gebracht. Ihn gilt es zu nähren an diesem Osterfest, das wir nicht wie gewohnt begehen können.

Unser Ostergruß anstelle des gewohnten Pfarrbriefs soll ein Ausdruck unserer Verbundenheit und der Gemeinschaft untereinander sein und gilt auch besonders den Alten und Kranken, denen, die unter der Einsamkeit und den Herausforderungen dieser Krise besonders leiden. Darum Ihnen allen ein gesegnetes und hoffnungweckendes Osterfest!

Aktuelle Informationen

  • Voraussichtlich wird es bis Ende April nach wie vor keine öffentlichen Gottesdienste in unseren Kirchen geben. Die Kirchen sind jedoch tagsüber für das persönliche Gebet offen. Auch liegen dort an jedem Sonntag und zu den Kartagen Impulse aus, die Sie gerne mitnehmen dürfen.
  • Ab Palmsonntag haben Sie daneben auch die Möglichkeit einen geweihten Palmzweig, der in dieser Zeit einmal mehr ein Symbol der Hoffnung ist, mitzunehmen. Körbe mit Palm stehen dafür bereit.
  • An Gründonnerstag dürfen Sie sich eine Karte mit einem Hoffnungskorn mitnehmen, das nach dem Liedvers „Brot, dass die Hoffnung nährt…“ uns symbolisch Nahrung für unsere Hoffnung gibt.
  • Wenn Sie Karfreitag die Kirche aufsuchen sollten, sind Sie auch eingeladen ein Gebetsanliegen mit zubringen und stumm vor dem Kreuz abzulegen.

Die großen Fürbitten, die üblicherweise einen festen Ort in der Karfreitagsliturgie haben, sind um eine erweitert worden: „Lasst uns auch beten für alle Menschen, die in diesen Tagen schwer erkrankt sind; für alle, die in Angst leben und füreinander Sorge tragen; für alle, die sich in Medizin und in Pflege um kranke Menschen kümmern; für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen und für alle, die Entscheidungen treffen müssen und im Einsatz sind für die Gesellschaft, aber auch für die vielen, die der Tod aus dem Leben gerissen hat. – Allmächtiger, ewiger Gott, du bist uns Zuflucht und Stärke; viele Generationen haben dich als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten, steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind, und stärke in uns den Glauben, dass du alle Menschen in deinen Guten Händen hältst. Die Verstorbenen aber nimm auf in dein Reich, wo sie bei dir geborgen sind. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen“

  • Am Ostersonntagmorgen werden wir Hauptamtliche zur selben Zeit in Kirchen feierlich die Osterkerze entzünden und in die Mitte stellen. Sie wird an beiden Ostertagen dort brennen und Sie sind eingeladen, sich das Osterlicht für zu Hause zu holen. Kleine Osterkerzen stehen dafür bereit. Um 10.30 Uhr werden wir in allen Kirchen die Glocken läuten (wie sie auch jeden Sonntag um 19.30 Uhr läuten). Sie sind eine Einladung, zu Hause, dort wo wir sind, uns in Gedanken und Gebeten mit allen zu verbinden und dadurch Verbundenheit zu zeigen. Auch wenn das österliche Halleluja in diesem Jahr nur verhalten erklingt, so zünden wir doch ein Licht an, es hat mehr Recht, als alle Dunkelheit.
  • Wir bitten Sie jedoch eindringlich, bei jedem Kirchenbesuch den gebotenen Abstand zu wahren.
  • Hier noch einmal der Hinweis: Wir Priester – Pater Saji, Kaplan Rieck und Pastor Anhalt – haben in den zurückliegenden Wochen zu gewissen Zeiten private Messen gefeiert, in die wir die Messintentionen hineingenommen haben, wie sie im Pfarrbrief in der Zeit vom 14. bis einschließlich 29. März abgedruckt waren. Die Messintentionen, welche sie ab April bestellt haben, werden wir dann nachholen, sobald es uns wieder möglich ist, öffentliche Gottesdienste zu feiern. Auch werden wir besonders an Gründonnerstag, wo Jesus die Eucharistie eingesetzt hat, Gottesdienste im privaten Raum feiern und alle ihre Anliegen mit hineinnehmen.

In der aktuellen Zeitschrift „Christ in der Gegenwart“ fand ich einen treffenden Hinweis: „Wenn die Menschen bei der Messe fehlen, fehlt die horizontale Gemeinschaft der Gläubigen, die die vertikale Gemeinschaft von Gott und Mensch vervollständigt…“ und weiter heißt es da „Wenn wir die Gemeinschaft nicht in der Messe herstellen können oder dürfen, wäre es doch sinnvoll, diese dann eben in der Sorge für die Kranken, Alten und Betroffenen in unserer Gemeinde herzustellen. Das ist vermutlich ein Opfer, das dem Herrn gefällt.“

  • Pfarrbüro: Per Dienstanweisung sind nach wie vor alle pastoralen Mitarbeiter*innen angehalten von Zuhause aus ihren Dienst zu versehen. Die Pfarrbüros sind auch weiterhin für den öffentlichen Publikumsverkehr geschlossen. Die Sekretärinnen machen ebenfalls Homeoffice. Dennoch sind wir über das Telefon oder Internet jeder Zeit für Sie erreichbar.

Pastor Lothar Anhalt, Tel. 02644/2303, lothar.anhalt@pg-linz.de

Kaplan M. Rieck, Tel. 02631/9429962, marcel.rieck@bistum-trier.de

Pater Saji, Tel. 0151/75024913, p.saji@pg-linz.de

Diakon E. Roevenstrunk, e.roevenstrunk@pg-linz.de

Gem.ref. Eva M. Dech, eva-maria.dech@pg-linz.de

Gem.ref. Ursula Monter, ursula.monter@pg-linz.de

  • Noch ein Hinweis auf die Kollekten:

Am 5. Fastensonntag war die Kollekte traditionell für das Hilfswerk Misereor und an Palmsonntag für das Hl. Land vorgesehen. Diese Kollekten werden nicht nachgeholt. Wenn sie dennoch oder gerade deshalb eine Spende tätigen wollen, können Sie das per Überweisung tun:

Für Misereor: IBAN DE 75 3706 0193 0000 1010 10

Stichwort: Misereor-Kollekte 2020

Fürs Heilige Land: IBAN: DE13 3706 0193 2020 2020 10

Stichwort: Spende zu Palmsonntag

  • Seelsorge-Telefon für Menschen an Rhein und Wied

in der Corona-Krise

Dekanat Rhein-Wied: Für alle Menschen, die sich in der aktuellen Situation der Corona-Pandemie ein offenes Ohr wünschen, bietet das katholische Dekanat Rhein-Wied ein eigenes eingerichtetes Seelsorge-Telefon an.

Es startet am Montag, den 23. März und ist von montags bis samstags zu folgenden Zeiten zu erreichen:

10.00 bis 12.00 Uhr

14.00 bis 16.00 Uhr

18.30 bis 20.30 Uhr.

Unter der Telefonnummer 0151 / 18 23 08 75 haben Sorgen, Nöte, Gefühle und Einsamkeit ihren Platz. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger der katholischen Pfarreien aus dem Dekanat Rhein-Wied gehen damit vertraulich um und bieten ihre Zeit an, um den Menschen in dieser für alle neuen und schwierigen Situation in den kommenden Wochen nahe zu sein.

Es geht nicht um eine gesundheitliche oder sozialcaritative Beratung! Über alle Konfessionsgrenzen hinweg können Menschen sich melden. Es ist ein zusätzliches kirchliches Gesprächsangebot für alle Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus sind die Seelsorgerinnen und Seelsorger weiterhin telefonisch erreichbar. Informationen dazu in den Pfarrbüros.

Hinweis: Außerdem besteht weiterhin das Angebot der Telefonseelsorge der beiden großen Kirchen auch unter den kostenfreien Rufnummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Diese Nummern sind täglich rund um die Uhr erreichbar.

  • Übertragung von Sonntagsgottesdiensten im Fernsehen im April

Palmsonntag, 05.04.2020

9.30 Uhr, ZDF – Wien, Stephansdom (kath.)

9.55 Uhr, BR – Rom, Petersdom, mit Papst Franziskus

Karfreitag, 10.04.2020

10.00 Uhr ARD – Bauzen, Dom St. Petri (ev.)

21.10 Uhr BR – Kolosseum, Rom, Kreuzweg mit Papst Franziskus

Ostersamstag, 11.04.2020

22.00 Uhr BR – Bad Reichenhall, Stadtkirche (ev.)

Ostersonntag, 12.04.2020

9.30 Uhr, ZDF – Herne, Kreuzkirche (ev.)

10.00 Uhr ARD – Rom, Petersdom,

mit Papst Franziskus u. Segen „Urbi et Orbi“

Ostermontag, 13.04.2020

10.00 Uhr, ARD – Lemgo, St. Nikolai-Kirche (ev.)

Sonntag, 19.04.2020

9.30 Uhr, ZDF – München, St. Maximilian (kath.)

Sonntag, 26.04.2020

9.30 Uhr, ZDF – Berlin, Zionskirche (ev.)

Die Sonntagsmesse im Trierer Dom wird um 10.00 Uhr per livestream auf der Homepage des Bistums übertragen.www.bistum-trier.de

Weitere regelmäßige Übertragungen von Gottesdiensten auf:

www.kirche.tv und domradio.de

Bleiben Sie behütet.

PASSION DES LEBENS

Mit dir, Herr,

kommen wir aus dem Staunen nicht heraus!

Du lehrst uns,

dass das Leben dazu da ist,

geteilt zu werden wie Brot,

das an alle ausgeteilt wird.

Denn auf der Erde haben wir Hunger nach Liebe.

Du lehrst uns,

dass Gott in das Land des Leidens eingetreten ist,

wo Herz und Leib zerrissen werden,

um bei den Menschen zu sein,

die unter der Last ihres Kreuzes zusammenbrechen,

um ihnen mit seinen ausgebreiteten Armen zu helfen.

Denn auf der Erde haben wir Hunger nach Hoffnung.

Du lehrst uns,

dass die Hoffnung immer wieder am Morgen aufleuchtet,

während alles zu Ende zu sein scheint,

und dass Gott selbst darüber wacht,

dass die schweren Steine des Todes weggewälzt werden.

Denn auf der Erde haben wir Hunger nach Ewigkeit.

Mit dir, Auferstandener Jesus,

leben wir die Passion des Lebens!

Charles Singer