Kirchenführer

Geschichte

Die alte Pfarrkirche St. Martin ist über den Fundamenten einer Vorgängerkirche  erbaut,  deren  vermutliche  Fundamentreste  bei grundlegenden Renovierungsarbeiten 1981 aufgedeckt wurden. Als Tag der Grundsteinlegung gilt der Mittwoch vor Pfingsten 1206, als Weihetag wird der Bartholomäustag 1214 (24.August) überliefert. Die komplexe Baugeschichte von St. Martin ist in der genauen zeitlichen Abfolge des Baugeschehens bis heute nicht belegt. Allgemein wird der Baubeginn 1206 angenommen, als der erste Baumeister an die erhalten gebliebenen Reste des Unterbaus des Turms ein Langhaus, das heutige Mittelschiff, anbaute, nachfolgend die Seitenschiffmauern. Der Vermutung, dass bereits bei der Weihe 1214 der polygonale (vieleckige) Chor fertiggestellt gewesen sei, wird mit der Annahme widersprochen, seinerzeit sei der Altarraum mit einer Rundapsis abgeschlossen  worden.  Eine  Deckung  der  Schiffe  war  damals möglicherweise noch nicht vorhanden. Eine Änderung des bisherigen Planes hat es wohl im zweiten Viertel des 13. Jh. gegeben. Statt der bisher geplanten Basilika mit Chorwinkeltürmen wurde nun eine Emporenbasilika geplant, was eine Erhöhung der Langhauswände erforderte. Die Seitenschiffe wurden mit Gewölben versehen und die Emporen  eingezogen.  Die  begonnenen  Chorwinkeltürme  wurden aufgegeben,  stattdessen  auf  die  Gotik  verweisende  spitzbogige Emporenarkaden  errichtet.  In  dieser  Zeit  kann  man  auch  die Errichtung des polygonalen und mit Rippengewölbe versehenem Chores annehmen. In spätgotischer Zeit wurde das Tonnengewölbe des Mittelschiffs durch das heutige Sterngewölbe ersetzt. Auch der spitze Turmhelm stammt aus dieser Zeit

Beschreibung

Die  Kirche  St.  Martin  ist  eine  dreischiffige  spätromanische Emporenbasilika, also eine Kirche mit mindestens drei Längsschiffen, von denen das mittlere deutlich höher ist als die seitlichen. Dadurch ergibt sich über der Höhe der Seitenschiffe im Mittelschiff eine hochgelegene Fensterzone, der Obergaden. Wohl aufgrund der Geländebedingungen hat die Kirche keine genaue West-Ost-Ausrichtung. Mit ihrer Lage am Hang des Kaiserbergs beherrscht die Kirche das Linzer Stadtbild. Der äußere Eindruck ist wegen vieler An- und Umbauten  uneinheitlich.  Das  verputzte  Mischmauerwerk  ist  im sogenannten „Linzer Gelb“ gefasst, Dekorationselemente, die be- sonders am polygonalen Chor ausgeführt sind, sind in einem rötlichen Ton abgesetzt.

Westseite

Die beiden unterschiedlich gestalteten Westabschlüsse der zweigeschossigen Seitenschiffe flankieren den Turm, in dessen Erdgeschoss sich das schlichte, spitzbogige Hauptportal befindet. Das hölzerne Türblatt von 1931 ist mit Nägeln verziert. Über dem Portal findet sich die Inschrift „anno d(omi)ni 1512“ als Datierung für den Turm-(um)bau. Darüber steht in einer Nische die Steinskulptur des Pfarrpa-trons St. Martin zu Pferd mit Bettler (Kopie von 1993, das farbig gefasste Original aus der 1. Hälfte des 16. Jh befindet sich in einer Nische im Altarraum).
Das zweite Turmgeschoss wird durch ein beim spätgotischen Umbau gebrochenes, spitzbogiges Maßwerkfenster gekennzeichnet. Als Maßwerk bezeichnet man typischerweise die fein gearbeiteten Steinprofile zur geometrischen Gestaltung einer offenen Fläche. Das dritte Geschoss ist durch gekehlte Gesimse von den unteren Stockwerken abgeteilt. Diesen Teil der Fassade durchbricht nur ein kleines Rundbogenfenster. Im Glockengeschoss sieht man auf allen Seiten rundbogige, überkuppelte Zwillingsöffnungen, die durch Doppelsäulchen getrennt sind. Das Bogenfeld wird jeweils durch einen kleinen Vierpass durchbrochen. Seit 1522 ersetzt der 27 m hohe spitze Helm den ursprünglichen, romanischen Helm.

Nordseite, zur Stadt hin

Der Wandaufriss spiegelt die Zweigeschossigkeit des Inneren wieder. Im Erdgeschoss belichten vier spätgotische Fenster mit Maßwerk das Kircheninnere. Bemerkenswert ist, dass keine zwei Fenster der Kirche in ihrem Maßwerk gleich sind. Dazwischen führen zwei Treppen zu spätromanischen Eingängen. Die Rundbogenportale sind seitlich durch Säulchen begrenzt. Eine Inschrift am Säulenfuß des östlichen Portals weist darau hin, dass sie 1984, im Jahr 770 seit der Kirchweihe, erneuert wurden. An der Nordwestecke wird die Treppe zu einem Anbau mit Zugang zur Empore fortgesetzt. Im Osten wird das Seitenschiff durch einen Anbau weitergeführt, der heute als Sakristei dient. Das Emporengeschoss ist durch vier größere, spätgotische Maßwerkfenster gekennzeichnet. Vor dem steil aufragenden Dach des Mittelschiffs krönen drei Spitzgiebel der spätgotischen Satteldächer die Nordfassade.

Chor

Der fünfseitig geschlossene Chor ist der am auffälligsten gegliederte Teil des gesamten Baues. Im Wandaufriss zeigen sich zwei deutlich unterschiedene Zonen. In der unteren Zone befinden sich in vier Polygonseiten Vierpassfenster (vier nach außen weisende Kreisbögen mit gleichem Radius), in der hohen oberen Zone bilden schlanke Spitzbogenfenster frühgotische Elemente. Eine Zwerggalerie, die nach den ursprünglichen Plänen vorgesehen war, fehlt, ist aber mit der fast quadratischen Gliederung eines Bandes unter der Dachtraufe angedeutet.

Südseite

Die zum Berg gerichtete Südseite zeigt ebenfalls die Zweigeschossigkeit des Inneren. Zwischen dem Seitenschiff und dem Chor findet sich der Ansatz eines Chorwinkelturms, der bis zur Dachtraufe reicht und von einem Satteldach mit Giebel nach Süden abgeschlossen wird. Als westlicher Abschluss überragt die in der Fassade ebenfalls zweigeschossige, spätgotische Sebastianuskapelle mit einem halben Walmdach das Seitenschiff.

Innenraum

Turmhalle

Vom Westportal aus betritt man die Turmhalle, die von vier mächtigen Pfeilern mit etwa rechteckigem Grundriss begrenzt wird. Die Pfeiler werden durch drei Spitzarkaden und eine Rundarkade an der Nordseite verbunden. Im spätotischen Sterngewölbe zeigt der Schlussstein den Kirchen- und Pfarrpatron St. Martin.

Mittelschiff

Durch zwei gewaltige Pfeiler abgetrennt schließt sich das Mittelschiff an. Der Blick nach oben wird im hinteren Teil durch die nachträglich eingebaute Orgelbühne beeinträchtigt. Das Mittelschiff wird von zwei quadratischen und einem etwas längeren östlichen Joch gebildet. Die Joche werden durch jeweils drei den Pfeilern vorgelagerte Runddienste unterschiedlicher Stärke getrennt. In Höhe des Emporengesimses sind die Dienstbündel unterbrochen, sie enden mit Kapitellen unterschiedlicher Ausformung.
Der Wandaufriss gliedert sich in drei Zonen. Unten ruhen meist rundbogige Arkaden auf kräftigen Rechteckpfeilern, die den Blick aus den Seitenschiffen auf den Chorraum weitgehend verhindern. Im östlichen Joch unterscheiden sich die Arkaden von denen der anderen Joche, wobei auch die gegenüberliegenden Arkaden unterschiedlich sind. Außerdem ist die östlichste Arkade auf der Nordseite spitzbogig ausgeführt. Der obere Teil der nicht weiter gegliederten Wand ist durch bedeutende Wandmalereien aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts geschmückt. In jedem Joch ist auf der Wand über dem Mittelpfeiler eine Heiligengestalt dargestellt, auf der Nordseite sind es vier Frauen, auf der Südseite drei Männer. Im westlichen Joch ist die hl. Ursula dargestellt, ihr gegenüber der Apostel Jakobus, erkennbar an der Muschel als Mantelschließe. Im mittleren Joch sind die hl. Margaretha (mit Drachen) und der Apostel Petrus (Schlüssel), im östlichen Joch die hl. Katharina von Alexandrien (Rad) und die hl. Barbara (?) sowie als Pfarrpatron der hl. Martin dargestellt. Bis auf Jakobus, der von Pilgern flankiert ist, werden alle Heiligenfiguren von Engeln, teilweise von weiteren Figuren (Jungfrauen bei Ursula) begleitet.
Im Emporengeschosses wird die Wandfläche in fünf Teilflächen durch je zwei Emporenbögen, in der Nordseite des östlichen Jochs durch drei Bögen gegliedert. Hier ist besonders der östlichste Bogen deutlich spitzbogig ausgeführt. Die Arkaden ruhen auf rechteckigen Pfeilern, in deren vordere Kanten Rundsäulchen mit abgesetzten Basen und Kapitellen eingefügt sind. Über den Kämpfern setzen sich die Säulchen als mit Ornamenten bemalte Rundwülste fort.
Im Obergaden, der Wandfläche oberhalb der Seitenschiffe, belichten in fünf Flächen dreistreifige Fenster das Kirchenschiff. Die Blei-verglasung mit grünen Randstreifen als einzigem Farbelement wurde 1955 gefertigt. Im westlichen Joch der Nordseite ist noch eine Dreiergruppe spätromanischer Fenster mit gespitzten Bögen zu sehen. Im östlichen Joch ist der Rest eines solchen Bogens erkennbar. Über einem Kämpfer entspringen den Kapitellen der Dienste die angespitzten Gurtbögen und Rippen des spätgotischen Sterngewölbes. Während in den beiden vorderen Jochen alle Rippen den Kapitellen entspringen, sind die Rippen im jüngeren Gewölbe des Westjochs schon netzartig angelegt. Im Mitteljoch sitzen in den vier Ecken auf dem Kämpfer Brustfiguren von Heiligen.
Der Chorraum liegt insgesamt fünf Stufen höher als das Kirchenschiff. Auf der ersten, breiteren Stufe steht ein steinerner Ambo, der von dem Linzer Bildhauer Günther Oellers (1926-2011) geschaffen wurde. Dahinter steht in einer Nische die schon erwähnte Steinskulptur von St. Martin mit dem Bettler. Von Günther Oellers ist auch der Altar, der noch ein Stufe höher auf einer Altarinsel steht. Das Altarkreuz über dem Hauptaltar ist die Replik eines romanischen Kreuzes aus den Werkstätten von Maria Laach. Die Chorwände stehen auf fünf Seiten eines Zehnecks und sind in ihrer Höhe durch ein Gesims zweigeteilt. In der Sockelzone befinden sich in vier Seitenflächen Vierpassfenster, die in kräftigen Farben biblische Opferszenen zeigen. Die drei Mittelfenster der oberen Zone (1955/56) überragen die Kapitelle der Dienste in jeder Ecke des Polygons deutlich. Sie leuchten kräftig in den Farben Blau, Violett und Rot. Mehrfach wiederholt sich in ihnen die figürliche Darstellung von Engeln, die entweder eine Harfe oder ein Schriftband in den Händen tragen. In der südöstlich anschließenden Polygonfläche zeigt ein weiteres hohes Fenster dieselben Engelmotive wie die Mittelfenster, allerdings in deutlich zurückhaltenderen Farben. In der anschlie-ßenden breiteren Fläche befindet sich ein farbig schlicht verglastes Maßwerkfenster und darüber ein Achteckpass mit der Darstellung des Opferlamms. Das Aufwärtsstreben der Fenster setzt sich in den steil aufsteigenden Rippen des Gewölbes fort. Dabei steigen acht Rippen von den Kapitellen der Dienste auf, eine neunte Rippe bewirkt eine Gleichmäßigkeit des Apsisgewölbes, indem sie zu dem Spitzbogen führt, der das Mittelschiff abschließt. Zusammengefasst werden alle Rippen in einem 1m tief hängenden Schlussstein. An der Nordseite führt in einer rankenverzierten Rundbogennische eine Türe in die Sakristei. Neben der Sakristeitür steht das spätgotische Sakramentshäuschen. Auf beiden Seiten des Altarraums verschließen rote Tür mit goldbronzierten Beschlägen je einen Aufgang zu den Emporen.
Wendet man sich gegen Westen, fällt der Blick über der Empore auf die großflächige Wandmalerei mit Bildern aus dem Marien-leben (Verkündigung, Geburt Jesu, Anbetung der hl. 3 Könige). Die dreizonige Malerei ist wohl nach 1500 zu datieren und nicht mehr in allen Teilen lesbar. Im unteren Wandteil führt ein Durchbruch mit rundem Bogen in eine untere Turmstube.

Seitenschiffe

Die beiden Seitenschiffe sind mit Kreuzrippengewölben gedeckt, wobei die Rippen im nördlichen (linken) Seitenschiff in hängenden Schlusssteinen zusammenlaufen, die als stilisierte Pflanzenteile ausgeführt sind. Hier ruhen die Rippen auf den Pfeilern vorgesetzten Säulchen, deren Basen auf den Sockeln der Pfeiler stehen. Die Kapitelle sind mit unterschiedlichen Elementen gestaltet. An der Nordwand sind die Kapitelle nicht durch Dienste unterstützt. Zwei Kapitelle fallen hier aus dem Rahmen: In der Nordwest-ecke trägt ein einzelner Kopf ein Rippenfragment, am dritten Joch bilden vier Köpfe ein Kapitell. In der Nordwand zeigen Maßwerkfenster Szenen aus dem Marienleben, im mittleren Fenster ist der Frauen- und Mütterverein als Stifter angegeben. Die Schildbögen vor den Fenstern sind von den Fenstern durchbrochen. Im Fenster der Westwand sind Szenen aus dem Leben des hl. Martin dargestellt. Die beiden vorderen Joche sind schmaler als der Rest des Seitenschiffs, besonders das östlichste Joch auch deutlich kürzer. Seitlich führt eine schmale Treppe auf die Katharinenempore. An der Stirnwand hängt eine barocke Marienstatue mit Jugendstilfarbfassung. Im Fenster der seitlichen Nische verweist eine Taubendarstellung auf die frühere Nutzung als Taufkapelle. In der Nische vor dem Fenster steht eine Pieta unbekannter Herkunft in Teilen eines Marienaltars aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. An der Nordwand dieses vorderen Teils kann man in einer stark verblassten Strichdarstellung eine Madonna mit Jesuskind erkennen.
Über dem nördlichen Seitenschiff befindet sich das sogenannte „Mannhaus“ mit dem etwas erhöhten Katharinenchor. In diesem vorderen Bereich findet sich noch der originale spätgotische Fußboden. Die Decke ist heute hölzerne Flachdecke ausgeführt. In der Nordwand sieht man sechs Maßwerkfenster, die jeweils unterschiedlich gestaltet sind. Der obere Teil ist stärker farblich gestaltet als der untere Bereich, in dem jeweils ein Wappen oder eine Darstellung auf die Stifter hinweist, meist Nachbarschaften in der Stadt Linz. In der Ostwand des Katharinenchors befindet sich das jüngste Fenster, das 1993 vom Förderverein der St. Martinskirche gestiftet wurde (s. Umschlag Rückseite). Helfende Hände sollen die Unterstützung für die Martinskirche darstellen. In der Westwand sind in einem Fenster Szenen aus dem Leben des hl. Donatus dargestellt. Auf der Innenwand zeigt eine Malerei aus dem 16. Jh. Simson beim Einreißen des Philistertempels, auf der Außenwand gegenüber befindet sich eine Malerei aus derselben Zeit, die das Martyriums des hl. Erasmus zeigt, in wesentlichen Teilen aber heute kaum noch erkennbar ist. Am Westende der Empore führt eine Treppe zu einer Außentür, eine zu einem nicht zugänglichen Speicherraum und wenige Stufen in das untere Turmgeschoss, das hinter der Orgelbühne liegt. Von hier führt eine Tür in den Bereich hinter der südlichen Empore mit dem ehemaligen Archivraum. Eine zweite Tür verschließt den Zugang zu den oberen Turmgeschossen. In der Westwand fällt in einem spätgotischen Maßwerkfenster besonders die barocke Madonnendarstellung auf. In einem eingefügten Schild sind Werkzeuge der Rotgerber und Metzger über der Jahreszahl 1734 dargestellt.
Das südliche (rechte) Seitenschiff ist deutlich schmaler als das nördliche und wird von fünf gleich langen Jochen gebildet. Das östlichste Joch ist schmaler, da hier eine Treppe auf die Nikolausempore führt. Die Rippen der Gewölbe entspringen auf beiden Seiten dieses Seitenschiffs recht einfachen Konsolen, die nicht durch Dienste gestützt werden. Wie alle Gewölberippen der Kirche sind die Rippen auch hier ideenreich farbig gstaltet, was nicht unbedingt der ursprünglichen Fassung entspricht. Im Gegensatz zum nördlichen Seitenschiff laufen die Rippen ohne Schlusssteine zusammen. Auch die Fenster ohne Maßwerk sind deutlich schlichter als die Fenster des nördlichen Seitenschiffs. Sie zeigen männliche Heiliege, von West nach Ost St. Canisius, St. Konrad, St. Simeon und St. Matthias. Über dem Altartisch an der Ostwand hängt ein Tafelbild aus der 2. Hälfte des 15. Jh., das als „Gnadenstuhl“ bezeichnet wird. Wie das große Marienretabel, das heute in der Marienkirche die Altarwand schmückt, wird es dem „Meister der Lyversbergpassion“ zugeschrieben. Üblicherweise stellt ein „Gnadenstuhl“ die Dreifaltigkeit dar. Dazu fehlt hier im Gemälde aber eine Taube, die ersatzweise in einer Steinskulptur über dem Bild ausgeführt ist.
Westlich schließt sich die 1483/84 entstandene Sebastianuskapelle an, die fast doppelt so hoch ist wie das Seitenschiff. Das abschließende Netzgewölbe endet in einem hölzernen „Schlussstein“ mit der Darstellung des hl. Sebastian. Die Flächen zwischen den Rippen sind üppig mit Blättern und Blüten bemalt. Bilder aus dem Leben des hl. Sebastian zeigt auch das große Maßwerkfenster in der Westwand, das laut Inschrift von der Sebastianus-Schützenbruderschaft gestiftet wurde. Das Fenster der Südwand zeigt Bilder von Leben, Leiden und Auferstehung Jesu. Über dem südlichen Seitenschiff befindet sich die Nikolausempore, die ihren Namen von der Wandmalerei mit der Darstellung des hl. Nikolaus an der Ostwand hat. Im rechten Winkel daneben ist eine Malerei mit einer Kreuzigungsszene heute nur noch schwach erkennbar. Passend zum Namen des Raumes hat auf dem Altar eine Nikolausstatue aus dem 15. Jh. ihren Platz gefunden. Das Licht für die Empore kommt durch drei Maßwerkfenster mit recht einfacher Verglasung. Das westliche Fenster wird allerdings durch den Prospekt der alten Orgel des Linzer Orgelbauers Stockhausen verdeckt, die nach der Renovierung im letzten Viertel des 20. Jh. nicht wieder in Funktion gesetzt werden konnte. Ein viertes, etwas einfacheres Maßwerkfenster in der Ostwand ist heute zugemauert.
Ausführlichere Informationen finden sich in
Rings/Sahler: Die St.Martinskirche in Linz am Rhein, Linz 2006. Dort findet man auch Angaben zu weiterführender Literatur.

Herausgeber: Förderverein St. Martins-Kirche Linz e.V., 2013, Text und Fotos: Michael Kohl